Reiseblog

Ohiya

Am Ende der Welt

Januar 182014
Januar 182014

Unsere Zugfahrt von Kandy ins Hochland stellte sich als äußerst entspannende Nostalgiefahrt heraus, mal vorbei an üppigen Teehainen, mal quer durch lichten Wald bzw. Regenwald. Es schien, als hätte Zeit hier keine große Bedeutung mehr: man kommt halt an wenn man ankommt. Unser Ziel hieß diesmal Ohiya. Zwar lag uns nicht direkt etwas an diesem winzigen und im Hügelland verstreuten Dorf, sondern vielmehr zog uns seine günstige Lage an, denn der Ort befand sich ganz in der Nähe zu unserem wahren Ziel, dem Horton Plains Nationalpark, einem 3.160ha großen und 2.130m hohen Hochplateau, welches vielfach mit dem schottischen Hochland und der afrikanischen Savannah verglichen wird. Auf unserer Zugfahrt fiel uns auf, daß das Wetter immer schlechter wurde je mehr wir uns unserem Zielbahnhof näherten. In Ohiya schließlich angekommen regnete es mittlerweile ergiebig. Wir wurden zum Glück bereits von einem Tuktuk-Fahrer empfangen.. einem jungen Mann, welcher uns übrigens während des gesamten Aufenthalts hier seine Formel-1-würdigen Fahrkünste mit eigenen wenig beruhigenden Worten: „I drive fast, never accident!“ verkaufte. Er raste über die nicht gerade gut präparierten Straßen, legte sich in jede Kurve und wir gaben immer wieder ein hysterisches Lachen von uns, das ihn nur noch zu einer rasanteren Fahrweise animierte. So brachte er uns aber sicher zu unserer Unterkunft, einem Guesthouse weitab vom Dorfgeschehen, inmitten der hauseigenen Teeplantage und mit einem Spitzenpanorama. Der überaus nette Gastgeber und sein Angestellter verwöhnten uns auch kulinarisch von vorne bis hinten, es fehlte uns an nichts.

Früh ging es dann am nächsten Tag aus den Federn. Wir vereinbarten mit unserem Stamm-Tuktuk-Fahrer als Startzeit 6:00 Uhr. Und das aus gutem Grund: Erstens, weil das Wetter morgens besser sein sollte und zweitens, da sich zu dieser Zeit die Hauptattraktion des Nationalparks üblicherweise von seiner besten Seite zeigt. Die Rede ist vom World’s End, einer Stelle, an welcher das Hochplateau abrupt ca. 700m steil und schwindelerregend abfällt. Eineinhalb Stunden genossen wir den gut beschilderten und durch zahllose Infotafeln zu Flora und Fauna informativen Rundwanderweg. Auch zum World’s End schafften wir es rechtzeitig, um nicht zu sagen gerade noch rechtzeitig, denn 10 Minuten später machte sich bereits der Nebel am Abgrund breit und verdeckte die Sicht in die Tiefe und Weite. Glücklich aber sportlich recht wenig gefordert entschieden wir uns dann noch eine Tour zum zweithöchsten Berg Sri Lankas, dem Kirigalpoththa (2.389m), anzugehen. Diese mußten wir aber auf Dreiviertel der Strecke aufgrund des dichter werdenden Regenwaldes und der schwierigen Wegbeschaffenheit abbrechen.. der Regen vom Vortag hatte den Weg an manchen Stellen schienbeintief aufgeweicht und machte ein Vorankommen schwierig und auch, na ja, nass … Margit weiß ein Lied davon zu singen. 😉 Zufrieden und glücklich, auch weil das Wetter trocken blieb, kehrten wir in unsere Unterkunft zur verdienten Dusche zurück.

Am nächsten Tag, dem Tag unserer Weiterreise, blieb dann nur mehr Zeit für einen ausgedehnten Schlaf, einem ordentlichen Frühstück und einem Schnellkurs von Seppi an die intetessierte Dorfgemeinschaft zum Thema Holunderblütensaft.. den kennt man hier nämlich nicht, obwohl es Sträucher davon en masse gibt. Mal schauen, ob sich diesbzgl. in Zukunft was daran ändert. 😉

    3 Comments

  1. servus sepp,

    no serwas… ein traum von einem hollerstrauch… i hoff du host an kontakt mit ham gnommen weil dos kennt ma gonz gross aufziagen ;-)… holler aus sri lanka importieren und do mit südtiroler bergquellwosser obfüllen… geht sicher weg wie die wormen semmeln… quasi da champagner und der hollersäfte…

    p.s. bist dem hirsch wirklich so noh aug zu aug gegenübergstonden oder host dos 500er teleobjektiv verwendet 🙂

    • Seas Ernst!
      Eigentlich honn i mir eh schun für an Moment gedenkt, daß des a Möglichkeit gwesn wär, a mords Gschäft in Sri Lanka aufzuziachn. Scheiße, jetzt werd a ondrer Multimilliardär und sitzt af seiner Holler-Ranch. 😉
      Jo, der Hirsch wor zum Greifen noh.. werd woll a oft gnuag va die deppatn Leut do gfiatert, kuan Wunder norr. Des Hirschfoto derfsch übrigens af kan Foll dem Sappl-Opa zoagn, sunst schiaßtr no sein PC mit dr Flinte nieder. 😉
      Schiane Griaße!

      • … haha, jo genau… a hollunder-ranch auf sri-lanka… do hätt ma eigentlich schon früher drauf kummen miaßen…

        beim sappl-opa fongt a hirsch erst bei an 12-ender on… olls wos klaner is loßta gehn…

        ok, donn weiterhin viel spaß eich zwa und bin schon gsponnt aufs nexte reiseziel…

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