Reiseblog

Sagada

Höhlen und hängende Särge

Februar 072014
Februar 072014

Immer weiter Richtung Norden, brachen wir bereits nach unserer Rückkehr vom Mt. Pinatubo auf nach Baguio um von dort am nächsten Tag nach Sagada zu gelangen. Sagada steht besonders bei Backpackern hoch im Kurs, nicht unbedingt wegen seiner vielen Wellblechhäuser, sondern vielmehr wegen seiner idyllischen Lage auf ca. 1.500m Meereshöhe inmitten von Pinienwäldern und Felsblöcken, und wegen seines breiten Outdoor- und Kulturangebotes. Zu Ersterem zählen hauptsächlich die zahlreichen Trekkingtouren in und um Sagada, aber auch die Besichtigung der geheimnisvollen Höhlen. Kletter-, Mountainbike- und Raftingangebote runden das Ganze noch ab. Den kulturellen Höhepunkt hingegen stellt eine ca. 600 Jahre alte Tradition dar, nämlich die Art und Weise der Leichenbestattung. Anstatt die sterblichen Überreste nämlich wie bei uns üblich dem Erdreich zu übergeben, werden die Särge hier nach altem Brauch in Höhleneingängen aufeinandergestapelt oder sogar an senkrechten Felswänden angebracht. In Sagada selbst werden die alten Grabstätten aber heutzutage nicht mehr für Bestattungen verwendet. Diese finden an einem geheimen und abgelegenen Ort statt, fern des Touristenrummels. Natürlich durften wir uns die alten Grabstätten im Ort nicht entgehen lassen, ein wirklich atemberaubender Anblick für unsereins. Nachdem sich viele dieser Särge auch an Eingängen zu unterirdischen Höhlen befinden, nutzten wir gleichzeitig auch die Gelegenheit einer Höhlendurchquerung. 4 Stunden führte uns unser Guide im Lichte seiner Gaslampe durch dunkle und rutschige Gänge und zwang uns durch Löcher, bei welchen wir es niemals für möglich hielten, daß wir da durchpassen würden. Abkühlung vom abenteuerlichen Absteigen gabs dann am tiefsten Punkt in den bizarren unterirdischen Wasserbecken. Wir ließen uns sagen, daß zu Regenzeiten hier schon mal geschwommen werden muß, um weiterzukommen. In unserem Fall reichte das Wasser maximal bis zu den Oberschenkeln. Diese Höhlenwanderung wird in jedem Fall eines unserer Top-Erlebnisse auf unserer Reise bleiben.

Am letzten Tag gings dann erst mal bei strahlendem Wetter schön langsam mit einem gemütlichen Frühstück los, bevor wir uns dazu entschieden, eine Rundwanderung in den Pinienwäldern um Sagada zu unternehmen, mit abschließendem Sprung ins frische Nass eines natürlichen Badebeckens in Ortsnähe. Natürlich mußten wir für diesen Ausflug wieder auf die Ortskundigkeit eines Guides zurückgreifen, da es ja keine Wegbeschilderung und genauen Karten gibt.. übrigens auch ein Weg, wie man für den Geldfluß an die Einheimischen sorgen kann. Uns solls recht sein, wir hatten einen wirklich schönen Wander- und Badetag.

Ein weiteres kulturelles Highlight, welches allerdings nicht auf Sagada alleine bezogen, sondern in der gesamten weiteren Umgebung anzutreffen ist, sind die terassenförmig angeordneten Reisterassen. Sagada soll dabei lediglich ein Vorgeschmack dieser bis zu 2000 Jahre alten und von der UNESCO geschützten Tradition sein. Trotzdem kommt man nicht aus dem Staunen raus, wenn man bedenkt, welch ungemein große Mühen hinter dem Bau dieser Anbaugebiete stecken. Wir sind jedenfalls gespannt, wie man Sagadas Reisterassen noch toppen kann wenn es für uns wieder heißt: Leinen los, zum nächsten Ziel.

    4 Comments

  1. Hei ihr zwei!

    Die Höhlen sind echt beeindruckend – kein Architekt der Welt würde es schöner hinbekommen 🙂 !

  2. Hoi Kira! Jo es gib olm wido Sochn wo man fan staunen et aussakimp, und des wegn die Zimmo: mir sein jo ehrlich, weil solong man et voheiratn isch, brauchts getrennta Bettn 🙂 olls wie sichs keart 😀 lg an enk olla doham,mochts guit!!!

  3. Hoi es wahnsinniga-in selcha Höhln wog es enk- zerst üppig frühstückn und nor durch, durchs Nadlöhr;o))))!!!!
    Homse des Standl mitn Schweinfleisch glei nebn die Särge augstellt- hygienetechnisch für sie sicho koun Problem:o(((!!!!
    Lobenswert isch, dass des bei die Zimmobuchungen in Zivilstond ungeb und dementsprechende Zimmo kriog;o)!!!!
    Die Motorkühlung per Hand isch guit- i hon mi schun giwundot, dassze af die Philippinen mit Gas fohrn:o))))!!!!
    An Drucka va mir und gonz liebe Grüße aus do Heimat

    • Hoi Kira!
      Du, des mitn Frühstück hob’mr schun olls schian mit System gmocht, damit’mr olm schian nou „durchn Rost folln“. 😉
      Jo, in dr Tot, weit wor dr Metzger va die Felsensärg nit weg. Pfiatigott, werd oftramol a Klippenlüftl hergezogn sein, pfff.
      Kira, gibs kuane getrennte Bettn, gibs kuan Zimmer. 😀
      Grüße a von mir van Bett gegenüber. 😉

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