Reiseblog

Kolkata

Chaos und Kolonialarchitektur

November 192013
November 192013

Auf unserer Weiterreise ins südlich gelegene Kolkata, mussten wir nun bereits zum zweiten mal wieder Bekanntschaft mit Siliguri machen. In diesem wichtigen Verkehrsknotenpunkt gibt’s wirklich nicht viel zu sehen, und so wird die Stadt auch meist nur als Zwischenstop für die Weiterreise genutzt. Wir haben einen Nachtzug gebucht, welcher uns in 10 Stunden von Siliguri nach Kolkata brachte. So eine Zugfahrt ist unserer Meinung nach für jeden Indienurlauber ein absolutes Muss. Schließlich ist die Bahn das meist genutzte Verkehrsmittel der Inder. Zugtickets müssen daher auch immer rechtzeitig reserviert werden, vor allem bei Schlafplätzen. Über die Wartezeiten am Schalter und die indische Art, sich in der Warteschlange anzustellen (ein Inder läuft generell immer gleich nach vorn), kann man sich ärgern oder einfach geduldig die Zeit abwarten.

Bei der Einfahrt in den Bahnhof von Kolkata beschäftigte uns zunehmend immer dieselbe Frage: Wie mag es hier wohl zugehen? Man hat viel gelesen, Positives und Spannendes, aber ebensoviel Negatives, oder anders formuliert, für uns westlich geprägten Menschen, Abschreckendes. Dazu zählt mit Sicherheit die weit verbreitete Armut und die damit verbundene, oft hartnäckige Bettelei. Um es kurz zu machen, wir haben uns das schlimmer vorgestellt, als es sich schließlich herausgestellt hat. Da war die Bettelei am Bahnhof von Siliguri schon schwieriger ertragbar; besonders von kleinen Kindern.

Kolkata, ein enormer Schmelztiegel aus Verkehrschaos, Menschenmengen, Gestank, aber auch gutem und zugleich günstigem Essen, imposanten Kolonialbauten und hilfsbereiten Menschen. Wobei bei Letzterem meist nicht von vornherein klar ist, wer dir wirklich helfen will, und wer nur die Absicht hat, hinterher abzucashen. Jedenfalls waren wir froh darüber, Kolkata doch nicht so schlimm erlebt zu haben, wie wir befürchtet hatten. Wir müssen sogar sagen, daß uns das Zentrum mit seiner westlichen Prägung geradezu fremd und die westlichen Fastfoodketten fehl am Platz vorkamen. Die Stadt ist mit seinen unglaublich vielen Menschen und dem Chaos richtig anstrengend, aber zugleich auch faszinierend.

Jetzt, nach zwei Tagen, heißt es aber wieder Abschied nehmen und weiter Richtung Westen in die für die Hinduisten heilige Stadt,Varanasi, zu ziehen.

    5 Comments

  1. Hoi des zwa. Danke für eure berichte und fotos.des verkürzt a bisl die wortezeit bis indien:-)
    Auf an foto hobi glabi mei long vermisstes radl gsegn doss sie mir gstohln hobm. Viell. Kennts ihr mir des mitnehmen;-)

  2. Hallo, ihr Lieben!
    Mit Atlas und iPad bewaffnet, verfolge ich euch auf eurer spannenden Reise. Durch die interessanten Berichte und die wunderschönen Fotos, kann man sich ein bisschen in diese ferne Welt hineinfühlen. (Für ältere Jahrgänge genau das Richtige.)
    Ich wünsch euch weiterhin alles, alles Gute und viele bleibende , wunderbare Erinnerungen.
    Ich warte schon gespannt auf euren nächsten Bericht, a wenn die Mariedl und i boufn,va lauto dassmo giluschtn und gearn dobei warn. Obo sebm hättas a Gfrett.

    • Hoi Maria,freit ins,dass du inson Blog vofolgsch. Für ins isch is Schreibn fan Blog a guita Möglichkeit is Erlebte und die Erinnerungen festziholtn. Tit la awin gilustn, ba a pour Onblicke(Saubokeit fa die Zimmo, Zugobteile usw.) und Gerüche konn sel obo a oft amol vogiehn 🙂 Indien isch so vielseitig, mir wearn weita berichtn.
      Lg

  3. Hallo ihr lieben,

    die Fotos sein echt volle schian… Super um kurz mal vom Büroallteig abzuschalten… 😉

  4. tolle Fotos, um wirklich einen umfassenden Eindruck eurer Reise zu bekommen – also nicht die üblichen Kitsch-Fotos der Reiseagenturen. Macht weiter so und lasst euch in den Schlafwägen der Züge nicht zwischen Federvieh und indischer Familienclans erdrücken …………..i siech, die Margit hot nimmo kolt 🙂

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