Reiseblog

Sydney

Hauptstadt von New South Wales

Juli 162014
Juli 162014

Wir sind ans Ende unserer Australien-Rundreise gelangt, Sydney, Australiens wirtschaftliche und finanzielle Hauptzentrale. Etliche Universitäten, Museen und Galerien machen die Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales auch zum kulturellen Zentrum der Südostküste. Multikulturell geht es zu in dieser vier bis fünf Millionen Einwohner zählenden Stadt; nichts Außergewöhnliches für eine Millionenmetropole, welche im 18./19. Jh. ihren großen Aufschwung mit dem Goldrausch und den Siedlungsströmen aus Europa und Asien erlebte. Noch heute steht Sydney in der Rangliste der beliebtesten Auswanderungsziele auf den vorderen Plätzen, besonders bei reise- und abenteuerlustigen Junggebliebenen. Und das zurecht, denn nicht viele Großstädte bieten goldgelbe Strände und Top-Surfspots mit türkisblauem Wasser, welche vom Stadtzentrum aus in 20 Minuten per U-Bahn oder Bus erreicht werden können. Kletter- und Wander-Enthusiasten wiederum, mögen dieser Stadt die Nähe zu den ein bis zwei Autostunden entfernten Blue Mountains hoch anrechnen. Wie dem auch sei, diese Stadt bietet so viel, hier ließe es sich eine Zeit lang gut aushalten.

Für uns begann unser Sydney-Abenteuer zunächst im Norden der Stadt auf dem dortigen Campingplatz, welcher gerademal 20 U-Bahn-Minuten vom Zentrum entfernt liegt. Es verwundert somit nicht, daß wir unseren Camper für die Zeit, in der wir uns in der Stadt aufhielten, nie in Gang setzten. Kalt ist es aber mittlerweile geworden, zwar mit angenehmen 20°C untertags, aber nachts kletterte die Quecksilbersäule nicht über die 10°C-Marke hinaus. Da schläft man nachts dann schon mal gern mit Thermounterwäsche, Socken und notfalls Mütze. Zum Glück rechneten wir beim Abholen unseres Campers in Cairns bereits mit dieser Situation im kalten Süden und ließen uns kurzerhand zwei Betten mitgeben, denn bekanntlich hält doppelt ja besser.

Wie jede Sightseeing-Tour eines Sydney-Besuchers, startete auch unsere Tour am nächsten Morgen vom Circular Quay, Sydneys Hafen, aus. Wir gingen damit sightseeingmäßig schon gleich in die Vollen, mit den allseits bekannten Postkartenmotiven, der Sydney-Oper und der Harbour Bridge, beides Meisterwerke der Baukunst. Das ältere davon, die Harbour Bridge, wurde während der großen Depression (Weltwirtschaftskrise) erbaut und 1932 für den Verkehr freigegeben. Der für die Fertigstellung des Baus nötige Kredit wurde aber erst 1988 zur Gänze abbezahlt. Die Sydney-Oper hingegen wurde 1973 erbaut, nach den Plänen eines dänischen Architekten. Sie zählt mit ihrer zeitlosen Schönheit zu den schönsten Bauten der Welt. Wir müssen zugeben, uns fehlte an diesem ersten Tag noch ein wenig die Orientierung inmitten dieser vielen Sehenswürdigkeiten. So folgten wir bequemerweise einfach mal planlos unseren Instinkten, welche uns, wie kann es anders sein, geradewegs in die Shopping-Straßen George Street und Pitt Street führten, von da zum Mittagessen ins weiter südlich gelegene China Town und daran anschließend den ganzen Weg wieder retour ins Hafenquartier The Rocks. Letzteres galt früher als Pflaster der Prostitution, des Alkohols und des Verbrechens. Heute hingegen trifft man sich hier in den wundervoll restaurierten Gemäuern zum Feierabendbier oder Abendessen in einem der vielen Lokale.

Unser zweiter Tag verlief schon mit etwas mehr Routen-Planung. Los gings am Stadtstrand Bondi Beach, wo es an diesem Morgen bei besten Surfbedingungen in den Wellen von Surfern nur so wimmelte. Wir betrachteten für eine Weile das Treiben im Wasser, den Kampf um das Recht, die Welle bis ans Ende zu reiten. Unseren Mittagshunger stillten wir am wöchentlichen alternativen Farmer’s Market, bevor wir Bondi Beach wieder hinter uns ließen, diesmal aber zu Fuß, entlang des Küsten-Spazierweges bis ins südlich gelegene Cogee. Dort sprangen wir in den nächstbesten Bus, der uns zu den Surry Hills brachte, einem Stadtteil, welcher sich dem alternativen Lebensstil verschreibt, fernab des Kommerz im Zentrum, und wo man in ausgefallenen Läden genüsslich stöbern kann. Das Abend- bzw. Nachtprogramm stand hingegen ganz im Zeichen der Musik. Wir nutzten die Gelegenheit und besorgten uns zwei Tickets zum Konzert von Pop-Senkrechtstarterin Lorde, einer jungen (17 Jahre!) und außergewöhnlichen Stimme aus Neuseeland. Wir müssen zugeben, wir waren etwas überrascht, zu sehen, daß wir zu den älteren Besuchern dieses Konzertes zählten. Egal, als die junge Neuseeländerin ihre Hits anstimmte waren wir beim Mittanzen um nichts schlechter als unsere Nachbarn im Teenager-Alter. Lediglich das hysterische Gekreische überließen wir jenen, die es besser können.

Tag drei unseres Sydney-Aufenthaltes führte uns zur Abwechslung wieder mal hinaus in die Natur, vor die Tore der Stadt, in den Blue Mountains National Park, aber dazu mehr in Kürze.

Nachtrag vom 16. Juli

Die Großstadt hat uns wieder. In tieferen Lagen läßt es sich nachts halt doch der nicht gar so kalten Temperaturen wegen besser aushalten. Darüberhinaus hätten wir sowieso noch gerne einige Plätze mehr von Sydney gesehen. Somit störte uns der frühzeitige Rückzug aus den Blue Mountains nicht gar so viel.

Am Tag nach unserer Rückkehr aus den Bergen statteten wir zunächst dem Fischmarkt einen Besuch ab. Obwohl es zwar noch nicht ganz Mittagszeit war, konnten wir nicht widerstehen, uns zwei köstlich zubereitete Fischspieße zu bestellen.

Unsere nächsten Stationen für den Nachmittag waren die beiden Stadtteile Glebe und Newtown, welche in unmittelbarer Nähe zum großen und teils historischen Uni-Campus liegen. Hier reiht sich ein Lokal nach dem anderen, eines schöner und individueller eingerichtet als das andere, und tausendmal spannender als jede McDonald- oder Subway-Filiale in Downtown. In Newtown wird das gastronomische Angebot dann noch um jede Menge alternativer Shops wie Retro-Buchläden oder Second-Hand-Shops erweitert, in denen man immer wieder gerne mal rumstöbert und sich wundert, wie jemand da fündig werden kann. Das übliche Feierabendbier schloß die Sightseeing-Runde für diesen Tag dann wieder ab, und wir ließen uns von der U-Bahn wieder Richtung Campingplatz bringen.

Der letzte Tag in Sydney, somit auch letzter Tag auf dem fünften Kontinent, konnte leider nicht mehr voll genutzt werden. Es war an der Zeit, unseren Camper zurückzugeben. Trotzdem, für einen Abstecher ins Zentrum vor unserem Weiterflug ins nächste Zielland reichte die Zeit noch gerade aus.

    8 Comments

  1. griaß eich,

    margit, dos foto vom seppi beim wellenreiten am bondi beach is a wucht… a holtung wie da olte slater :-)…
    super fotos wieder amol… wie schaun die weiteren pläne aus seppi? i tipp mol next stop hawaii, donn san francisco und über wien, ibiza, london wieder zruck ;-)… stimmt oder?

    donn mochtses noch guat auf eurer reise und bis bold…

    • Ernstl, du hosch sicher den Typ unter der Welle gmuant, stimmts? 😉
      Na, wenn i mol so a Bild in dr Tasche honn meld i mi schun.. weil donn isch jo dr Sponsorvertrog mit Quicksilver, Billabong usw. nimr weit. 😀

      • … do wor i ma zerst nit sicher ob des a hai is oder a ondrer surfer den du mittels ellbogencheck zur seiten gramt host ;-)…

        • Genau.. den Slater, der immer der Erste sein muaß! Mit Gewolt geht olls! 😀

    • Hoi, glabsch obo net wirklich, dass des do Seppi isch ban surfn,odo? Sebn tat i heint nou af a guits Foto wortn 🙂

      • … margit, tua mir den seppi nit unterschätzen… dos hom gewisse leit beim fuassboll a immer geton… und zack, 2-focher uni-kleinfeldmeister als spieler und als trainer ;-)…

        • Des hosch sicher 1:1 aus deim Curriculum Vitae übernummen, wos?! 😀

          • … na, aus deinem 🙂

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